Kellertheater ONO, Bern - Auftritt vom 15. Februar 2024 mit Bruno Brandenberger

Der Pinsel setzt an
wie der Adler vor dem Sprung 
ins Nichts.
Gespreizte Federn
farbgestillte Sammlung.
Nachzeichnen
was der Himmel
bereits als Möglichkeit weiss.

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© Jacqueline Forster-Zigerl

Give peace a chance - Akrostichon for peace 2023

Text erschienen im Literaturblog literaturoutdoors.com

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Geh und sprich ein Gebet für den Frieden.
Immer ist Blumenzeit die Einladung zur
Vergebung.
Erinnern wir, wie
Persönlich in uns Friede geschieht, wie die
Erde leuchtet, wenn wir einen
Apfelbaum pflanzen oder eine
Christrose, die das Versprechen
Einlösen vom
Anfang, der immer möglich ist in
Cadiz oder China. Mitten in Dir ist es
Himmel und Zeit die
Ahnen zu ehren, bei
Null anzufangen in jedem Moment, beim Hören der Klänge von
Chopin, bei
Ebbe der Hoffnung zu lauschen.

© Jacqueline Forster-Zigerli

Lesung Belmont, Wilderswil/BE 2023

Zwei Sommernotizen

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I

Flattersätze -

im Kopf

zerrt Wind

Sonnensturm

im Faltbach

lagern

Worte

unfertig geschliffen

von öligem Gold.


II

Deine Iris spiegelt die Federn des Erpels.

Regenleer wendet die Wolke.

Mit dem Rücken zum Wasser

seh ich trockenes Land.

Seh ich den Mond als halbe Münze am Himmel.

Mal ich Dir mit dem Kiel einen weissen Punkt auf die Stirn.

© Jacqueline Forster-Zigerli

Die Klause, Luzern 2022

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Schweigen ist blind sein im Mund.

Schweigen hütet die Ohnmacht. Hält die Angst in Schach.

Füttert Überforderung und Gleichgültigkeit.

Schweigen ist Abwehr.

Wo Schweigen herrscht, da lasst uns aufhorchen.

Wer Schweigen vernimmt, der lausche.

Wer selbst schweigt, versenke sein Blei in die dunkle Nacht der Seele.

Der ergründet das Riff seines Unbewussten.

Heidekraut schläft blühend unter dem Schnee.

In der Stille des Winters liegt verborgen das Unsagbare.

Im Schmelzen vernimmst du die Sprache der Stille.

Dann wird Schweigen zu Gold.

© Jacqueline Forster-Zigerli

 Sommerfest Villa Unspunnen 2021

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Der Juni blüht weiss

weiss blüht

die Trauer

der Norden

der Winter

weiss glüht der Juni


zur Sonnenwende

sind wir gerufen

uns der Leere der

Glocke

zu stellen

vor dem ersten Wort

aufzustehen und

mit dem Aug’ eine Linie zu ziehen


von Punkt zu Punkt

ruhig und genau

vermessen wir

die innere Landschaft

verweilen am Feuer und warten bis

die Kohle weiss verascht.

© Jacqueline Forster-Zigerli

Sigriswil/BE 2021

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Nachzeichnen,

was der Himmel

bereits

als Möglichkeit weiss.

© Jacqueline Forster-Zigerli

Kornschütte Luzern 2020

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Hinter die Worte lauschen

Zwischen den Zeilen lesen

im Ungesagten das Geheimnis hören.

Verstünden alle diese Sprache

die Welt wäre Stille

ganz Aug’ und Ohr.

© Jacqueline Forster-Zigerli

Goldigblaue Stunde, Almens/GR 2020

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Als sie vom Berg stieg

war der Sommer verschwunden.

Sie schrieb seinen Namen

in die Asche

und hörte die Flügel atmen.

Er wartete am Weg

die Feder in der Hand.

© Jacqueline Forster-Zigerli

Rüttihubelbad 2019

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Staubfeine Wüstensonne

spannt ihren Bogen

über die Täler

ergiesst sich ins All und zurück

pflückt Blumen aus Eis

und landet als Sandkorn

im Samen der Rose.

© Jacqueline Forster-Zigerli

Biographie Andreas Mast 2000

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Dieses kleine Buch entstand vor über 20 Jahren. Ich war damals freie Journalistin und schrieb für "ganz normale" Menschen ihre Lebensgeschichte auf, in der Überzeugung, dass jedes Leben es wert ist, erzählt und für die Nachkommen erinnert zu werden. Andreas Mast meldete sich auf mein Inserat in der Zeitschrift "Beobachter". Eigentlich wollte er das Buch erst nach seinem Tod verteilt wissen, er drückte mir dazu eine Adressliste in die Hand. Nachdem er das Manuskript gelesen hatte, entschied er sich anders und verteilte das Buch zu seiner Lebzeiten. Er erfuhr dadurch am Ende seines Lebens eine grosse Wertschätzung und Anerkennung. Das freut mich bis heute zutiefst.